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Körper und Seele gehören zusammen - warum eine ganzheitliche Betrachtung so wichtig ist

  • Autorenbild: Martina Gäde
    Martina Gäde
  • 13. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

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In meiner Arbeit als Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie begegne ich immer wieder Menschen, die auf der Suche nach Entlastung, Klarheit oder Heilung sind - und die oft schon einen langen Weg hinter sich haben. Gespräche, Diagnosen, vielleicht auch Medikamente. Aber manchmal bleibt das Gefühl: Irgendetwas fehlt noch.

Genau hier setzt der ganzheitliche Blick an. Denn psychisches Wohlbefinden lässt sich nicht isoliert betrachten. Unsere Seele lebt nicht losgelöst vom Körper - im Gegenteil. Sie ist tief mit ihm verwoben.


Körperliche Ursachen psychischer Symptome


Viele psychische Beschwerden haben auch eine körperliche Komponente - manchmal sogar eine körperliche Ursache. Ein klassisches Beispiel ist die Schilddrüse. Eine Unterfunktion kann sich durch depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit und innere Leere zeigen. Eine Überfunktion hingegen äußert sich oft in Nervosität, Reizbarkeit oder Schlafproblemen - Symptome, die mit einer ernsthaften psychischen Störung verwechselt werden können.


Auch Nährstoffmangel spielt eine Rolle


Ein Mangel an Vitamin D wird inzwischen nicht nur mit depressiven Verstimmungen, sondern auch mit Angstzuständen und chronischer Erschöpfung in Verbindung gebracht. Ähnliches gilt für Vitamin B12, das für unser Nervensystem essenziell ist. Oder Omega-3-Fettsäuren, die eine stabilisierende Wirkung auf unsere Stimmung haben können.

Deshalb kommt es gar nicht so selten vor, dass ich Klient:innen mit psychischen Beschwerden zunächst bitte, bestimmte körperliche Ursachen beim Hausarzt oder einer Fachärztin abklären zu lassen - zum Beispiel durch eine Blutuntersuchung. Denn nur wenn wir die körperlichen Faktoren kennen und mit einbeziehen, können wir gemeinsam die richtigen Weg finden.


Schlaf - die unterschätzte Kraftquelle


Ein weiterer Punkt, der häufig unterschätzt wird, ist der Schlaf. Zu wenig oder schlechter Schlaf macht uns dünnhäutiger und emotional anfälliger. Die Reizschwelle sinkt, das Gedankenkarussell dreht sich schneller und unser Nervensystem kommt kaum noch zur Ruhe. Chronischer Schlafmangel kann depressive und ängstliche Symptome verstärken - oder sie überhaupt erst entstehen lassen.


Gerade in unserer leistungsorientierten Gesellschaft wird Schlaf oft hinten angestellt. Dabei ist er keine Schwäche oder unproduktive Zeitverschwendung, sondern eine unserer wichtigsten Ressourcen.


Ernährung, Bewegung, Tagesstruktur


Auch die Ernährung, Bewegung im Alltag und eine gewisse Tagesstruktur haben einen größeren Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden, als viele denken. Wer seinen Körper mit wertvollen Nährstoffen versorgt, regelmäßige Bewegung integriert und für kleine Rituale im Alltag sorgt, schafft eine stabile Basis - auch für die Psyche.


Der Mensch als Ganzes


Ein ganzheitlicher Ansatz bedeutet nicht, psychische Beschwerden zu bagatellisieren oder allein auf Ernährung zu setzen. Aber es heißt: Wir schauen auf alle Ebenen. Körperlich. Emotional. Geistig. Sozial. Denn nur wenn wir alle Puzzleteile als Ganzes sehen, können wir verstehen, was jemand braucht.


Manchmal braucht es eine Gespräch. Manchmal eine Blutuntersuchung. Und manchmal einfach Mitgefühl - für sich selbst, für den eigenen Weg und dafür, dass alles zusammenhängt.

2 Kommentare


ac ab
ac ab
24. Okt.

Martina, Ihr Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Nährstoffmangel (wie Vitamin D oder B12) und psychischen Symptomen ist absolut treffend. Oft werden diese grundlegenden körperlichen Faktoren in der initialen Betrachtung vernachlässigt, obwohl sie eine enorme Rolle für unser Wohlbefinden spielen. Die Herausforderung liegt dann darin, diese spezifischen Mängel präzise zu identifizieren, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Für alle, die tiefer in die Materie einsteigen möchten, gibt es hervorragende Ressourcen, die sich mit spezifischen Labortests zur Nährstoffanalyse beschäftigen.

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ac ab
ac ab
09. Okt.

Ein exzellenter Beitrag, der komplexe Informationen sehr zugänglich macht. Das ist die Art von Inhalt, die im Internet wirklich einen Unterschied macht. Er erinnert mich daran, wie entscheidend es ist, Menschen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie sich selbst helfen können. Der erste Schritt ist oft, Klarheit über die eigene Situation zu gewinnen. Eine Plattform, die ich sehr schätze, bietet konkrete Hilfe bei Bipolarität in Form eines Online-Selbsttests. Er ist anonym und kann Betroffenen oder Angehörigen eine wertvolle erste Orientierung bieten.

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