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Wenn Selbstoptimierung zur Belastung wird - die Schattenseiten von positiver Psychologie

  • Autorenbild: Martina Gäde
    Martina Gäde
  • 22. Mai
  • 2 Min. Lesezeit


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„Du musst nur das Beste aus dir machen.“
„Denk positiv!“
„Mit der richtigen Morgenroutine wirst du zur Superfrau.“

Sätze wie diese begegnen mir ständig – auf Social Media, in Podcasts, in Ratgebern. Vor allem Frauen, und ganz besonders Mütter, stehen unter enormem Druck, ihr Leben nicht nur zu meistern, sondern es gleich noch in ein Hochglanzformat zu bringen.


Da ist zum Beispiel die „Working Mum“, die um 4 Uhr morgens aufsteht, um erst einmal Sport zu machen, zu meditieren, ein paar Seiten zu journaln. Dann weckt sie liebevoll ihre Kinder, bereitet ein gesundes Frühstück zu, bringt sie in Schule oder Kita, geht selbst zur Arbeit, hat Meetings, Projekte, Deadlines – natürlich immer perfekt gestylt, top organisiert und voller Energie. Nachmittags ein Spaziergang zur Erdung, abends ein Networking-Event, danach bringt sie die Kinder ins Bett und macht sich noch eine Gesichtsmaske gegen die ersten Fältchen. Und das alles? Sieht auf Instagram verdammt leicht aus.

Aber ist das noch gesund?


Wenn „Positiv denken“ toxisch wird


Die positive Psychologie hat viel Gutes hervorgebracht. Sie zeigt uns, wie wichtig Dankbarkeit, Hoffnung und Zuversicht für unser Wohlbefinden sind. Doch wenn aus „Ich bin dankbar“ ein „Ich darf mich nicht beschweren“ wird, wenn aus „Ich will mich weiterentwickeln“ ein „Ich bin nicht genug“ wird – dann kippt etwas.

Und das passiert heute schneller, als vielen bewusst ist. Denn wir vergleichen uns ständig. Mit der Kollegin, die scheinbar immer alles im Griff hat. Mit der Freundin, deren Morgenroutine wie aus dem Achtsamkeits-Bilderbuch wirkt. Mit Influencerinnen, die nicht nur Kinder, Job und Beziehung managen, sondern dabei auch noch entspannt und durchtrainiert aussehen.


Die Kehrseite der Medaille


Was in der Welt der Selbstoptimierung oft übersehen wird: Wir sind keine Maschinen. Wir haben Grenzen, Bedürfnisse, Tiefpunkte. Und wir brauchen sie auch – denn Wachstum geschieht nicht nur im Licht, sondern auch im Schatten.

Wenn wir uns selbst keine Pause erlauben, weil wir glauben, immer noch ein bisschen besser, effizienter, strukturierter sein zu müssen, verlieren wir das Wichtigste aus dem Blick: uns selbst.


Was stattdessen hilft


Vielleicht beginnt ein gesunder Umgang mit sich selbst nicht mit dem nächsten Produktivitätstool, sondern mit einem ehrlichen Blick nach innen. Mit der Frage:

Was tut mir wirklich gut – jenseits von Likes, Routinen und To-do-Listen?


Vielleicht braucht es nicht mehr Disziplin, sondern mehr Mitgefühl. Nicht mehr „höher, schneller, weiter“, sondern „genug“.

Und vielleicht dürfen wir uns genau das auch erlauben: Genug zu sein. Auch mal nichts zu posten. Auch mal nicht produktiv zu sein. Auch mal zu sagen: Heute nicht.


Mein Angebot


In meiner Praxis in Berlin-Friedrichshain begleite ich Menschen, die sich nach Entlastung, innerer Ruhe und mehr Selbstakzeptanz sehnen. Menschen, die erschöpft sind vom ständigen Vergleich, vom Druck, alles richtig zu machen, und vom Gefühl, dennoch nie genug zu sein.

Wenn du das Gefühl hast, dich in diesem Text wiederzuerkennen, melde dich gern bei mir. Du musst da nicht allein durch.

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